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Nutzung des  ISO 26000

Diese Seite soll helfen, den einfachen und korrekten Gebrauch des Leitfadens ISO 26000 ermöglichen, ohne dass eine Organisation externe Beratungsleistungen oder andere Dienste in Anspruch nehmen muss. Die Empfehlungen wurden aus reiner Nutzerperspektive entwickelt und sind besonders für kleinere und mittlere Organisationen hilfreich.

Auch findet sich hier ein Vorschlag, wie die erolgreiche Anwendung des Leitfadens kommuniziert werden kann (den Vorschlag der ISO aufgreifend). Ihre  Hinweise zur weiteren Verbesserung der Nutzerhinweise sind gerne willkommen; richten Sie sie bitte per E-Mail an [email protected] und [email protected] . Gegen Ende dieser Seite gibt es einige Hintergrundinformationen, die Sie vielleicht nützlich finden. Wenn Sie gleich zu den herunterladbaren Dokumenten gehen wollen, klicken Sie bitte hier.

Ab Februar 2013 gibt es die 26k-select® Software, die die unten stehenden Nutzerhinweise funktinonal abbildet.

Logo AlchimedusISO 26000 Anwendung leicht gemacht:
mit der interaktiven Alchimedus-Software
26k-select®

26k-select® führt Sie im Dialog durch die ISO 26000 Empfehlungen. Sie ermitteln einfach, korrekt und sehr effizient die Handlungsfelder, zu denen Sie Beiträge zur gesellschaftlichen Entwicklung sinnvoll leisten könnten. 26k-select® erzeugt den Ergebnisbericht Ihrer Selbst-Analyse.

Für Unternehmen und andere Organisationen, die CSR mit ISO 26000 einführen oder weiterentwickeln wollen. Für Berater, die CSR-Projekten ihrer Kunden ISO 26000 zugrunde legen.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.ace26k.com/html/iso-26000-mit-26k-select.html
Shop zum Download: http://alchimedus-shop.de/

 

Inhalt der Nutzerhinweise:

Zielsetzung

Schritt 1: Sie müssen das ISO 26000 Dokument kaufen

Schritt 2: ISO 26000 ist nicht anwendbar zur Zertifizierung, in der Gesetzgebung oder in Verträgen
              Besonderheiten des ISO-Leitfadens
              Keine Anwendung in der Zertifizierung
              Keine Anwendung in staatlicher Regulierung
              Keine Anwendung in Verträgen

Schritt 3: Sie sollten das Dokument ISO 26000 sorgfältig studieren

Schritt 4: Sie entscheiden, ob ISO 26000 Ihrem Bedarf und Ihren Erwartungen entspricht

Schritt 5: Sie können die Relevanz der Themen, Ihre möglichen Aktionen und deren Wirkung feststellen
              
Das 26k-Handlungsfelder-Werkzeug
              
EFQM Rahmenmodell für CSR
               Verhaltenscodices der Verbände

Schritt 6: Sie können selbst Ihre verantwortliche Anwendung des ISO 26000 kommunizieren

Anlage: Inhaltsverzeichnis

Hintergrundinformation
   Projektgeschichte, Charakteristika und Leistungen
    Geschätzte Hauptnutzergruppen

 

Zielsetzung

Diese Nutzerhinweise sollen helfen, den Leitfaden ISO 26000 besser zu verstehen und verantwortlich, korrekt und effizient anzuwenden (zum Inhaltsverzeichnis des Leitfadens siehe Anlage). Das „26k-Handlungsfelder-Werkzeug” und andere nützliche Werkzeuge werden vorgestellt.   Zur Anwendung dieser Werkzeuge sind  keine organisationsexternen Dienstleistungen von  Beratern, Trainern oder Auditoren erforderlich. Ferner wird vorgeschlagen, wie in Übereinstimmung mit einem ISO-Vorschlag die erfolgreiche Anwendung des Leitfadens kommuniziert werden kann.

Aufgrund ihrer generellen Ausrichtung sind diese Nutzerhinweise für alle Arten und Größen von Organisationen geeignet. Speziellere Nutzerhinweise sind sinnvoll und mögen auf diesen generellen aufbauen.

Weblink: http://www.26k-estimation.com/html/anwendungsphase.html#FolienKorrekteAnwendung   (2010-10) bietet einen sehr
kurzen Foliensatz zur korrekten Anwendung des ISO 26000.

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Schritt 1: Sie müssen das ISO 26000 Dokument kaufen

ISO-Normen werden von den ISO-Mitgliedsorganisationen und ihren Verlagen verkauft; deren Adressen sind verfügbar unter http://www.iso.org/iso/about/iso_members.htm (2010-10).

Vergleicht man die auf den Internetseiten der nationalen ISO-Mitglieder aufgeführten Preise, wird man große Unterschiede feststellen. Der Preis für das gleiche Dokument kann zwischen etwa 200 € (oder 300 $) und nur 18 € variieren. Wichtig zu wissen ist, dass die ISO-Mitglieder exakt die gleichen Dokumente verkaufen. Preisunterschiede bedeuten keinerlei Wertunterschied.

TIPP 1: Erkundigen Sie sich nach den Angeboten der nationalen ISO-Mitgliedsorganisationen, bevor Sie das Dokument kaufen. Vorteilhafterweise werfen Sie einfach einen Blick auf die schon recherchierten Preise auf
http://www.26k-estimation.com/html/best_prices_for_iso_26000.html#26kBestPrices.

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Schritt 2: ISO 26000 ist nicht anwendbar zur Zertifizierung, in der Gesetzgebung oder in Verträgen

Als Leitfaden unterscheidet sich ISO 26000 ganz wesentlich von "normalen" ISO-Normen: er enthält keine Anforderungen und kann deshalb nicht als Grundlage für Zertifizierung, Bewertungen oder Konformitätsnachweise verwendet werden.

Besonderheiten des ISO-Leitfadens    Die Anwendung des ISO 26000 ist freiwillig. Es handelt sich um einen "Leitfaden", der Orientierung, Rat, Vorschläge und Empfehlungen bietet; aus diesem "Angebot" können Sie die Teile wählen, deren Anwendung Ihnen am sinnvollsten und wirksamsten erscheint. Das Dokument ist nur deshalb eine "Norm", weil es von der ISO und ihren Mitgliedsorganisationen herausgegeben wird. Das heißt: wegen der Veröffentlichungsform ist es eine internationale Norm, inhaltlich ist es ein Leitfaden.

Das ISO 26000 Dokument nimmt hierzu selbst deutlich Stellung:

  • This International Standard is not a management system standard. It is not intended or appropriate for certification purposes or regulatory or contractual use. Any offer to certify, or claims to be certified, to ISO 26000 would be a misrepresentation of the intent and purpose and a misuse of this International Standard. As this International Standard does not contain requirements, any such certification would not be a demonstration of conformity with this International Standard.”

    Auf Deutsch:
    “Diese internationale Norm ist keine Managementsystemnorm. Sie ist für die Anwendung zur Zertifizierung oder staatlichen Regulierung oder in Verträgen weder vorgesehen noch geeignet. Jegliche Zertifizierungsangebote oder Aussagen, nach ISO 26000 zertifiziert zu sein, sind ein falsches Verständnis von Zielsetzung und Zweck sowie Missbrauch dieser Internationalen Norm. Da diese Internationale Norm keine Anforderungen enthält, wäre ein etwaiges Zertifikat keine Aussage zur Konformität mit dieser Internationalen Norm.“

Keine Anwendung in der Zertifizierung      Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, dass der ISO 26000 nicht für "Audits" oder "Zertifizierung" geeignet ist. Er ist auch kein „Managementsystem-Standard“ wie ISO 9001 oder ISO 14001. Es handelt sich weder um eine "Richtlinie" noch um eine "Norm", die als Ganzes anzuwenden oder zu "implementieren" wäre.

Weil Zertifizierung auch Geschäft ist, besteht das Risiko, dass einige Organisationen (einschließlich z.B. rechtlich selbständiger Teile von Normungsorganisationen) ihre eigenen Normen oder Standards zur gesellschaftlichen Verantwortung entwickeln, in denen Anforderungen enthalten sind, damit sie zur Zertifizierung verwendet werden können. Wenn solche Normen als „basierend auf“ oder „in Übereinstimmung mit“ ISO 26000 (oder mit ähnlichen Worten) gekennzeichnet sind, ist dies ein Vertrauensbruch, denn ISO 26000 ist ganz bewusst als ein Leitfaden ohne Anforderungen entwickelt worden.

Zertifizierung gesellschaftlicher Verantwortung würde zudem kontraproduktiv zu ihrer weiteren Entwicklung und Förderung sein und vor allem die notwendige Flexibilität zum aktuellen Ergreifen möglichst wirksamer Aktionen beeinträchtigen. Audits und Zertifikate stellen nur eine Momentaufnahme dar, während gesellschaftliche Verantwortung etwas Dynamisches ist und wirksame Maßnahmen durch sich ändernde Prioritäten bestimmt werden, die sich an aktuellen Fragestellungen orientieren.

TIP 2: Zertifizierungsorganisationen sollten den Leifadencharakter  des ISO 26000 respektieren. Sollte das nicht der Fall sein, machen Sie bitte deren Vertreter auf die korrekte Anwendung aufmerksam und lehnen Sie Zertifizierungsangebote ab, weil sie ein Missbrauch des ISO 26000 wären.

TIP 3: Gemäß der ISO 26000 Definition von „Organisation“ sind Zertifizierungsinstitute Organisationen: Fragen Sie sie bitte, wie sie den ISO 26000 in ihrer Zertifizierungsorganisation anwenden und was sie dazu kommunizieren.

TIP 4: Lehnen Sie Zertifizierung ab, weil sie zur Weiterentwicklung gesellschaftlicher Verantwortung kontraproduktiv ist.

Weblink:  http://www.26k-estimation.com/html/certfication__no_.html#certification-a-word (2010-10)

Keine Anwendung in staatlicher Regulierung     Es ist bekannt, dass die Regelungstiefe staatlicher Gesetzgebung und Regulierung einzelner Ländern sehr unterschiedlich ist. Einige Regierungen – besonders in Ländern, deren wirtschafts- und gesellschaftsbezogene Regelungen noch weniger entwickelt sind – könnten versucht sein, den Leitfaden ISO 26000 zum nationalen Gesetz zu erklären. Der Wortlaut der Aufgabenstellung des ISO 26000 ist allerdings auch hierzu eindeutig und ein solches Vorgehen würde einen offensichtlichen Missbrauch darstellen.

TIP 5: Wenn Sie derartige Tendenzen oder Aktivitäten einer Regierung feststellen, informieren Sie sie bitte, dass der ISO 26000 für Regulierungszweck nicht verwendbar ist.

Keine Anwendung in Verträgen     ISO 26000 ist für die individuelle Nutzung einer Organisation bestimmt. Sein Anwendungsbereich schließt die Verwendung in Verträgen aus. ISO 26000 darf deshalb in keiner Art von Verträgen in Bezug genommen werden, gleichgültig ob es sich um Verträge mit privaten oder staatlichen Partnern handelt. Infolgedessen wäre es ein offensichtlicher Missbrauch, wenn die Anwendung von ISO 26000 in öffentlichen Ausschreibungen, Kaufverträgen, Lieferbedingungen oder Spezifikationen oder anderen Vertragsarten zu einer Anforderung oder gar Verpflichtung gemacht würde.

TIP 6: Wenn Ihnen ein Vertragsentwurf bekannt wird, in dem beabsichtigt ist, die Anwendung des ISO 26000 in irgendeiner Weise verpflichtend zu machen, informieren Sie bitte den Verfasser, dass die Aufgabenstellung des ISO 26000 dies ausdrücklich ausschließt.

Weblink: die Seite http://www.26k-estimation.com/html/misconceptions_and_misuse.html (2010-10) zeigt häufiger vorkommende Missverständnisse (Irrtümer) und Fälle von Missbrauch (absichtliche Fehlverwendung).

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Schritt 3: Sie sollten das Dokument ISO 26000 sorgfältig studieren

Gemäß Pflichtenheft (Projekt-Dokument N049) ist der ISO 26000 ein leicht zu verstehender und leicht zu nutzender Leitfaden. Folglich erfordert die Anwendung keine Beratungsdienstleistungen, Audits oder Trainings, auch wenn derartige Angebote wie Pilze aus dem Boden schießen. Von Trainingsteilnehmern werden mit Leichtigkeit hunderte Dollar verlangt. So genannte „Trainer“ mögen gut mit dem ISO 26000 vertraut sein. Sie haben aber das Problem, dass ihnen ausreichend tiefe Kenntnisse der internen Besonderheiten und der externen Beziehungen Ihrer Organisation fehlen; ferner übernehmen Trainer (wie auch Auditoren und Zertifizierer) in der Regel keine Verantwortung.

Wie dem auch sei, SIE sollten das Dokument studieren und es lohnt sich, in Erfahrung zu bringen, was über 400 Experten aus aller Welt als gesellschaftliche Verantwortung angesehen haben und worüber sie sich geeinigt haben. Sie werden rasch herausfinden, dass Kapitel 6 für die Nutzung des Leitfadens wichtig ist:

  • es bietet Anleitungen (Empfehlungen wie „… eine Organisation sollte…“)
  • es ist gegliedert in die 7 Kernbereiche Organisationsführung (Governance), Menschenrechte, Arbeitspraktiken,
    Umwelt, Faire Handlungsweisen, Verbraucherthemen, gesellschaftliche Einbindung und Entwicklung
  • es nennt je Kernbereich mehrere Handlungsfelder.

Beim weiteren Studium der einzelnen Kapitel werden Sie feststellen, dass auch einige bedenkliche Vorstellungen/Konzepte in das Dokument Eingang gefunden haben.

Eines besteht darin, dass der ISO 26000 den sehr generellen Anspruch erhebt, dass „alle Kernbereiche für alle Organisationen relevant“ sind. Weil das nicht realistisch ist, wurde das 26k-Handlungsfelder-Werkzeug entwickelt, mit dem Sie ermitteln können, welche Kernbereiche und Handlungsfelder für Ihre Organisation relevant sind, siehe Schritt 5.

Ein anderer kritischer Punkt besteht darin, dass der Zusammenhang zwischen ISO 26000 und anwendbarem Recht mit besonderer Vorsicht behandelt werden muss, denn ISO 26000 sagt nicht ausdrücklich, dass anwendbares Recht Vorrang hat. Zum Beispiel werden im Kernbereich Arbeitspraktiken die ILO-Standards (International Labour Organization) erwähnt, es wird aber nicht darauf hingewiesen, dass diese internationalen Arbeitsnormen – wenn sie in nationales Recht umgesetzt worden sind – Vorrang haben vor den Empfehlungen des ISO 26000.

TIP 7: In Anbetracht der unterschiedlichen Regelungstiefe nationalen Rechts können mehrere ISO 26000 Handlungsfelder bereits durch geltendes Recht abgedeckt sein. Wenden Sie sich bitte an Ihren Verband, um sie zu identifizieren, denn diese ISO 26000 Empfehlungen sind dann nicht „relevant“.

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Schritt 4: Sie entscheiden, ob ISO 26000 Ihrem Bedarf und Ihren Erwartungen entspricht

Nach dem Studium des Leitfadens können Ihnen Bedenken kommen, inwieweit er Ihrem Bedarf entspricht und ob Ihre Organisation in seinen Anwendungsbereich fällt. Für Ihre weiteren Überlegungen sollten Sie davon ausgehen, dass der ISO 26000 sich gemäß seiner Aufgabenstellung an alle Arten und Größen von Organisationen wendet, nicht aber an einzelne Personen. Deshalb ist die ISO 26000 Definition des Begriffs „Organisation“ sehr wichtig; sie lautet:

“2.12 – entity or group of people and facilities with an arrangement of
 responsibilities, authorities and relationships and identifiable objectives
”.
 

Auf Deutsch:   “2.12 – Einheit oder Gruppe von Menschen und Einrichtungen mit einem
Arrangement von Verantwortlichkeiten, Befugnissen und Beziehungen
sowie erkennbaren Zielen“

Etwas genauer und dem allgemeinen Verständnis entsprechend wird eine Organisation charakterisiert durch unterschiedliche Verantwortungsebenen und Verantwortungsteilung zwischen den Ebenen; eine gute Definition liest sich folgendermaßen:

  • “Social unit of people, systematically arranged and managed to meet a need or to pursue collective goals on a continuing basis. All organizations have a management structure that determines relationships between functions and positions, and subdivides and delegates roles, responsibilities, and authority to carry out defined tasks. Organizations are open systems in that they affect and are affected by the environment beyond their boundaries.”
    (Source:
    http://www.businessdictionary.com/definition/organization.html (2010-10))
     
  • zu Deutsch: “Soziale Einheit von Menschen, systematisch geordnet und betrieben, um einen Bedarf zu erfüllen oder Ziele kontinuierlich zu verfolgen. Alle Organisationen haben eine Führungsstruktur, die die Beziehungen zwischen Funktionen und Positionen bestimmt und die Rollen arbeitsteilig festgelegt, wer welche Verantwortung zur Ausführung bestimmter Aufgaben hat. Organisationen sind insoweit offene Systeme, als sie die Umgebung jenseits ihrer Grenzen beeinflussen beziehungsweise von ihr beeinflusst werden.“

Daraus lässt sich ableiten: je kleiner eine Organisation ist, desto weniger wird die ISO 26000 Definition von Organisation zutreffen.

TIP 8: Sie allein entscheiden, ob Ihre Organisation auch eine Organisation im Sinne von ISO 26000 ist.

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Schritt 5: Sie können die Relevanz der Themen, Ihre möglichen Aktionen und deren Wirkung feststellen

Die Gliederung und der vorgesehene Anwendungsbereich des ISO 26000 werden Sie vielleicht irritieren, wenn Sie zu ermitteln versuchen, ob alle Teile des Dokuments für Sie relevant sind. Kapitel 6 formuliert den Anspruch, dass „alle Kernbereiche (core subjects) für alle Organisationen relevant sind, aber nicht alle Handlungsfelder (issues) eines Kernbereichs“. Dies kann nicht realistisch sein, denn:

TIP 9: Nur Sie haben ausreichende Kenntnis und können entscheiden, ob ein Kernbereich oder ein Handlungsfeld für Ihre Organisation relevant ist.

Das 26k-Handlungsfelder-Werkzeug

Dieses Tool unterstützt Sie bei der Auswahl relevanter Handlungsfelder. Mit der Beantwortung nur weniger Fragen können Sie eine verantwortliche, konsistente, durchdachte und eigenverantwortliche Anwendung des ISO 26000 erreichen. Die wichtigste Frage dabei ist: In welchem Maße können Sie wirklich die Entwicklung der Gesellschaft beeinflussen, wenn Sie sich in einem Handlungsfeld engagieren?

Wie ist das 26k-Handlungsfelder-Werkzeug anzuwenden?          Die Excel-Datei ist ein einfaches Hilfsmittel: sie bildet die Kernbereiche und Handlungsfelder ab und erlaubt je Handlungsfeld eine Aussage zur möglichen Effizienz angedachter Maßnahmen zu treffen und deren Wirkungsgradeinzuschätzen. Zu folgenden Fragen sollten Antworten gegeben werden:

  • Ist der Kernbereich mit seinen Handlungsfeldern als relevant für Ihre Organisation anzusehen?
  • Welche Hebelwirkung hat Ihre Organisation bei diesem Handlungsfeld?
  • Welche Art von Maßnahmen kann Ihre Organisation zu diesem Handlungsfeld entfalten?
  • Können Sie sicher sein, dass Ihre geplanten Maßnahmen im Einklag mit geltendem Recht sind?
  • Welche Wirkung werden Ihre Maßnahmen haben?
  • Welche Stakeholder würden Sie bei diesem Handlungsfeld einbeziehen?

Das 26k-Handlungsfelder-Werkzeug ist Zeile für Zeile oder „Handlungsfeld für Handlungsfeld“ durchzugehen und, wenn eine Antwort nicht positiv ist, ist die Zeile fertig und Sie können mit dem nächsten Handlungsfeld beginnen.

Welches Ergebnis wird erzielt?     Sie haben gründlich analysiert, welche Empfehlungen Ihre Organisation vernünftigerweise umsetzen kann und Ihre Überlegungen gut dokumentiert. Sie können diese Ergebnisse vielfältig nutzen, zum Beispiel als Grundlage für die Aktualisierung nach einer bestimmten Zeit, als Gesprächsunterlage mit Stakeholdern oder in Ihren Beziehungen mit externen Partnern. Sie haben ferner die Handlungsfelder identifiziert, zu denen Sie in einen intensiveren Dialog mit bestimmten Stakeholdern treten können oder zu denen Sie mehr über die tatsächliche Wirkung Ihrer möglichen Maßnahmen in Erfahrung bringen möchten.

TIP 10: Seien Sie nicht überrascht, falls einmal alle Handlungsfelder eines Kernbereichs für ihre Organisation nicht relevant sind. Dann ist auch der Kernbereich nicht relevant.

TIP 11: Seien Sie nicht zufrieden mit dem Ergebnis dieser Analyse, denn ein ISO-Dokument kann nicht alle Möglichkeiten abdecken, mit denen gesellschaftlich verantwortliches Verhalten gefördert werden kann. Suchen Sie bitte selbst nach zusätzlichen Möglichkeiten und Maßnahmen, die in Ihrer speziellen Situation und dem aktuellen Bedarf entsprechend, positiv angewendet werden könnten.

TIP 12: Nutzen Sie die Erkenntnisse aus der Anwendung des 26k-Issue-Tools in Ihrem Stakeholderdialog.

Weblink: zum Herunterladen des 26k-Handlungsfelder-Werkzeugs bitte hier klicken
 

EFQM Rahmenmodell für CSR      Es gibt weitere anerkannte Management-Tools, die kostenfrei zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel das „EFQM Framework for CSR and Excellence Model” (CSR = Corporate Social Responsibility), die einen nicht zwingenden Prüfungsrahmen anbieten, den Sie für Ihre Organisation anwenden können, unabhängig von der Größe, dem Sektor oder dem Entwicklungsstand.

TIP 13: Versuchen Sie ohne Vorbehalte, das EFQM-Modell (oder andere) zu verwenden und Ihre eigene Einschätzung vorzunehmen, welchen möglichen Zusatznutzen der ISO 26000 bieten kann; verwenden Sie diese Erkenntnisse für Ihren Stakeholderdialog und Ihre Kommunikation.

Weblink: http://www.efqm.org/en/PdfResources/teaser-frameworkCSR180609.pdf (unter diesem Link ist die Struktur abgebildet, nicht das vollständige Dokument; 2010-10)

Verhaltenskodizes von Verbänden       Erwähnenswert sind auch Initiativen von Verbänden, Regierungen und internationalen Organisationen, die teils regionale oder nationale Anwendungsschwerpunkte haben. Sie können sich ihnen zum Beispiel als Mitglied anschließen oder sie als Plattform für den praktischen Erfahrungsaustausch nutzen. Einige dieser Initiativen sind im Anhang A des ISO 26000 genannt.

Darüber hinaus wissen Sie sicher, dass Empfehlungen zu sozial verantwortlichem Verhalten auch von dem Wirtschafts- oder Industrieverband angeboten werden, in dem Ihre Organisation Mitglied ist. Es lohnt sich, dies noch einmal genauer anzuschauen, weil hier gegebenenfalls die speziellen Belange Ihres Tätigkeitsbereiches oder Ihrer Branche viel gezielter angesprochen sein können.

TIP 14: Vergleichen Sie bitte den ISO 26000 mit den Ethik- oder Verhaltenskodizes Ihres Verbandes (das sind meist sehr viel kürzere Dokumente, die die Haupthandlungsfelder des ISO 26000 in ähnlicher Weise abbilden) und entscheiden Sie auf dieser Basis, welchem „Codex“ oder welchem „Standard“ Sie folgen wollen.

TIP 15: Je kleiner ihre Organisation ist, desto nützlicher wird es sein, Ihren Verband zu konsultieren und diese Analysen sowie den Stakeholderdialog gemeinsam mit Vertretern des Verbandes und/oder anderen Verbandsmitgliedern durchzuführen. Gemeinsam können Sie auch Plattformen zum praktischen Erfahrungsaustausch einrichten.

TIP 16: Suchen Sie im Internet nach Alternativen, die eventuell besser mit Ihren Erwartungen übereinstimmen, nutzen Sie diese gegebenenfalls  auf Ihren Bedarf besser zugeschnittenen Initiativen und betrachten Sie den ISO 26000 als eine gute weitere Orientierung. Nehmen Sie eine entsprechende Aussage in Ihre ISO 26000 Kommunikation auf.

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Schritt 6: Sie können selbst Ihre verantwortliche Anwendung des ISO 26000 kommunizieren

Als Organisation haben Sie sicherlich schon etablierte Beziehungen zu Ihren Stakeholdern. Die Anwendung des
26k-Handlungsfelder-Werkzeugs kann Ihnen aber neue Kommunikationsmöglichkeiten erschließen.

Auch wenn die Kommunikation Ihrer verantwortlichen Nutzung des ISO 26000 gut eingeführte Praxis ist, sollte Verhältnismäßigkeit gewahrt werden: Der mit einem Berichtswesen verbundene Aufwand muss in einem angemessenen Verhältnis zur Größe der Organisation stehen. Deshalb dürfte die Darstellung auf einer Seite besonders für kleine und mittlere Organisationen angemessen sein. Es mag Ihnen sinnvoll erscheinen, Ihre ausgewählten Handlungsfelder in diese Kommunikation einzubeziehen.

Die ISO WG SR Task Group 2 “Communication” veröffentlichte in ihrem Newsletter vom Dezember 2009 den folgenden Text, mit dem auf die Nutzung der ISO 26000 hingewiesen wird:

    • “ISO 26000 ist ein freiwilliger Internationaler Standard zur gesellschaftlichen Verantwortung. Organisationen jeder Art sind aufgerufen, ihre Unterstützung und Anwendung des ISO 26000 wie folgt bekannt zu machen:
      „Die Organisation“ erkennt ISO 26000 als Dokument an, das Empfehlungen zur gesellschaftlichen Verantwortung zur Verfügung stellt.
       und/oder
      „die Organisation“ hat den ISO 26000 Leitfaden verwendet, um gesellschaftlich verantwortliches Verhalten in ihre Werte und Praktiken zu integrieren.“
    • Der Originaltext lautet im Englischen:
       “ISO 26000 is a voluntary International Standard providing guidance on social responsibility. Organizations of all types are encouraged to acknowledge their support and use of ISO 26000 as follows:

      “Organization” recognizes ISO 26000 as a reference document that provides guidance on social responsibility.
      and /or
      “Organization” has used ISO 26000 as a guide to integrate social responsibility into our values and practices.”

Ein für die Praxis besser geeigneter Text, der auch individuell angepasst werden kann, lautet:

Kommunikation zur Nutzung des
ISO 26000 Leitfadens für gesellschaftliche Verantwortung

Unsere Organisation ist mit dem ISO 26000 Leitfaden, seinem Charakter und Inhalt sowie der Art und Weise der Prioritätenbildung zu seinen Empfehlungen gut vertraut.
Wir betrachten ISO 26000 als ein Referenzdokument, das Empfehlungen zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung anspricht.
Wir haben uns bei der Integration gesellschaftlich verantwortlichen Handelns in unsere Wertvorstellungen und Praktiken am Leitfaden orientiert
.

Ergänzende Aussagen finden Sie <auf unserer Website> und/oder < in unserem Bericht>. Zu weiteren Informationen wenden Sie sich bitte an den/die Unterzeichner.

                                                                                Ort und Datum …..  Unterschrift(en)…..  Adresse

Eine derartige Erklärung mit Ihrer Unterschrift macht deutlich, dass Sie Ihre gesellschaftliche Verantwortung ernsthaft und eigenverantwortlich wahrnehmen. Wer sich dafür interessiert, seien es Kunden, Behörden, Stakeholder oder auch die breite Öffentlichkeit, kann erwarten, dass Ihre Aussage gut fundiert und korrekt ist und wird dies entsprechend schätzen. Das hat einen höheren Wert als Bescheinigung eines außenstehenden Dritten, zumal diese normalerweise im Falle unterschiedlicher Auslegungen oder anderer wirtschafts- oder gesetzesbezogener Schwierigkeiten keine Verantwortung übernehmen.

TIP 17: Praktizieren Sie diese von der ISO empfohlene Art der Kommunikation und verwenden Sie sie gegenüber Ihren Kunden, Zulieferern, Regierungsvertretern und anderen Stakeholdern.

TIP 18: Akzeptieren Sie diese Art der Kommunikation auch von ihren Partnern.

Weblink: Auf der ISO Website ist diese Kommunikation unter „häufig gestellten Fragen“ (FAQ) Nummer 9 http://isotc.iso.org/livelink/livelink/fetch/2000/2122/830949/3934883/3935096/07_gen_info/faq.html (2010-10) zu finden. Der vollständige Text des Task Group 2 Newsletters ist verfügbar unter http://www.26k-estimation.com/html/nutzung_des__iso_26000.html#DOCsZumRunterladen  (2010-10). Hier kann die vorgeschlagene Kommunikation auch als Word-Dokument heruntergeladen werden.

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Inhaltsverzeichnis ISO 26000:2010

Nationales Vorwort ..............................................................................................................................5

Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise .....................................................................6

Einleitung ..............................................................................................................................................8

1 Anwendungsbereich .......................................................................................................................14

2 Begriffe ............................................................................................................................................15

 

3 Gesellschaftliche Verantwortung verstehen ................................................................................18

3.1 Die gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen: Historischer Hintergrund .........18

3.2 Neueste Trends gesellschaftlicher Verantwortung ..................................................................19

3.3 Merkmale gesellschaftlicher Verantwortung .............................................................................20

3.3.1 Allgemeines.................................................................................................................................20

3.3.2 Die Erwartungen der Gesellschaft...........................................................................................20

3.3.3 Die Rolle der Anspruchsgruppen im Kontext gesellschaftlicher Verantwortung ..............21

3.3.4 Integration gesellschaftlicher Verantwortung ........................................................................21

3.3.5 Beziehung zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und nachhaltiger Entwicklung ..24

3.4 Der Staat und die gesellschaftliche Verantwortung .................................................................24

 

4 Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung ............................................................................25

4.1 Allgemeines .................................................................................................................................25

4.2 Rechenschaftspflicht ...................................................................................................................25

4.3 Transparenz .................................................................................................................................26

4.4 Ethisches Verhalten .....................................................................................................................27

4.5 Achtung der Interessen von Anspruchsgruppen .....................................................................27

4.6 Achtung der Rechtsstaatlichkeit ................................................................................................28

4.7 Achtung internationaler Verhaltensstandards ..........................................................................28

4.8 Achtung der Menschenrechte .....................................................................................................29

 

5 Anerkennung gesellschaftlicher Verantwortung und Einbindung von Anspruchsgruppen .30

5.1 Allgemeines .................................................................................................................................30

 

5.2 Anerkennung gesellschaftlicher Verantwortung ......................................................................30

5.2.1 Auswirkungen, Interessen und Erwartungen .........................................................................30

5.2.2 Anerkennen der Kernthemen und relevanter Handlungsfelder gesellschaftlicher
         Verantwortung ..........................................................................................................................31

5.2.3 Gesellschaftliche Verantwortung und der Einflussbereich einer Organisation .................32

 

5.3 Identifizierung und Einbindung der Anspruchsgruppen .........................................................33

5.3.1 Allgemeines ...............................................................................................................................33

5.3.2 Identifizierung der Anspruchsgruppen ..................................................................................33

5.3.3 Einbindung von Anspruchsgruppen ......................................................................................34

 

6 Handlungsempfehlungen zu den Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung ..................36

6.1 Allgemeines .................................................................................................................................36

 

6.2 Organisationsführung ...... ..........................................................................................................38

6.2.1 Übersicht Organisationsführung ............................................................................................38

6.2.2 Grundsätze und Überlegungen ...............................................................................................39

6.2.3 Prozesse und Strukturen der Entscheidungsfindung ..........................................................39

 

6.3 Menschenrechte ...........................................................................................................................40

6.3.1 Übersicht Menschenrechte ......................................................................................................40

6.3.2 Grundsätze und Überlegungen ...............................................................................................42

6.3.3 Menschenrechte - Handlungsfeld 1: Gebührende Sorgfalt ................................................ 43

6.3.4 Menschenrechte - Handlungsfeld 2: Menschenrechte in kritischen Situationen ............. 44

6.3.5 Menschenrechte - Handlungsfeld 3: Mittäterschaft vermeiden ......................................... 44

6.3.6 Menschenrechte - Handlungsfeld 4: Missstände beseitigen ............................................. 46

6.3.7 Menschenrechte - Handlungsfeld 5: Diskriminierung und schutzbedürftige Gruppe...... 47

6.3.8 Menschenrechte - Handlungsfeld 6: Bürgerliche und politische Rechte ......................... 50

6.3.9 Menschenrechte - Handlungsfeld 7: Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte ...... 50

6.3.10 Menschenrechte - Handlungsfeld 8: Grundlegende Prinzipien und Rechte
           bei der Arbeit .                                                                                                                          51

 

6.4 Arbeitspraktiken .......................................................................................................................... 54

6.4.1 Übersicht Arbeitspraktiken ..................................................................................................... 54

6.4.2 Grundsätze und Überlegungen .............................................................................................. 55

6.4.3 Arbeitspraktiken - Handlungsfeld 1: Beschäftigung und Beschäftigungsverhältnisse.... 55

6.4.4 Arbeitspraktiken - Handlungsfeld 2: Arbeitsbedingungen und Sozialschutz ................... 57

6.4.5 Arbeitspraktiken - Handlungsfeld 3: Sozialer Dialog ........................................................... 58

6.4.6 Arbeitspraktiken - Handlungsfeld 4: Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ........... 60

6.4.7 Arbeitspraktiken - Handlungsfeld 5: Menschliche Entwicklung und Schulung am
         Arbeitsplatz .............................................................................................................................. 62

 

6.5 Umwelt ......................................................................................................................................... 63

6.5.1 Übersicht Umwelt .................................................................................................................... 63

6.5.2 Grundsätze und Überlegungen .............................................................................................. 63

6.5.3 Umwelt - Handlungsfeld 1: Vermeidung der Umweltbelastung .......................................... 66

6.5.4 Umwelt - Handlungsfeld 2: Nachhaltige Nutzung von Ressourcen ................................... 68

6.5.5 Umwelt - Handlungsfeld 3: Abschwächung des Klimawandels und Anpassung ............. 69

6.5.6 Umwelt - Handlungsfeld 4: Umweltschutz, Artenvielfalt und Wiederherstellung
         natürlicher Lebensräume ........................................................................................................ 71

 

6.6 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken ................................................................................... 72

6.6.1 Übersicht faire Betriebs- und Geschäftspraktiken ............................................................... 72

6.6.2 Grundsätze und Überlegungen .............................................................................................. 72

6.6.3 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken - Handlungsfeld 1: Korruptionsbekämpfung .... 73

6.6.4 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken - Handlungsfeld 2: Verantwortungsbewusste
         politische Mitwirkung .............................................................................................................. 73

6.6.5 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken - Handlungsfeld 3: Fairer Wettbewerb ............... 74

6.6.6 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken - Handlungsfeld 4: Gesellschaftliche
         Verantwortung in der Wertschöpfungskette fördern ........................................................... 75

6.6.7 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken - Handlungsfeld 5: Eigentumsrechte achten .... 76

 

6.7 Konsumentenanliegen ............................................................................................................... 76

6.7.1 Übersicht Konsumentenanliegen ........................................................................................... 76

6.7.2 Grundsätze und Überlegungen ............................................................................................... 77

6.7.3 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 1: Faire Werbe-, Vertriebs- und Vertrags-
         praktiken sowie sachliche und unverfälschte, nicht irreführende e Informationen .......... 79

6.7.4 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 2: Schutz von Gesundheit und Sicherheit der
         Konsumenten ........................................................................................................................... 81

6.7.5 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 3: Nachhaltiger Konsum ...................................... 82

6.7.6 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 4: Kundendienst, Beschwerdemanagement
         und Schlichtungsverfahren .................................................................................................... 84

6.7.7 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 5: Schutz und Vertraulichkeit von
         Kundendaten …………………………………………………………………………………………. 85

6.7.8 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 6: Sicherung der Grundversorgung ................... 86

6.7.9 Konsumentenanliegen - Handlungsfeld 7: Verbraucherbildung und Sensibilisierung .... 87

 

6.8 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft ..................................................................... 87

6.8.1 Überblick Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft ................................................ 87

6.8.2 Grundsätze und Überlegungen .............................................................................................. 89

6.8.3 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 1: Einbindung der
         Gemeinschaft ........................................................................................................................... 91

6.8.4 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 2: Bildung und Kultur. 92

6.8.5 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 3: Schaffung von
         Arbeitsplätzen und berufliche Qualifizierung ....................................................................... 93

6.8.6 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 4: Technologien
         entwickeln und Zugang dazu ermöglichen ........................................................................... 94

6.8.7 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 5: Schaffung von
         Wohlstand und Einkommen ................................................................................................... 95

6.8.8 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 6: Gesundheit .............. 96

 

6.8.9 Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft - Handlungsfeld 7: Investition
         zugunsten des Gemeinwohls ...................................................................................................97

7 Handlungsempfehlungen zur organisationsweiten Integration gesellschaftlicher
   Verantwortung .................................................................................................................................98

7.1 Allgemeines ..................................................................................................................................98

7.2 Beziehung zwischen den organisationsspezifischen Merkmalen und
      gesellschaftlicher Verantwortung ..............................................................................................99

 

7.3 Gesellschaftliche Verantwortung einer Organisation erfassen ............................................100

7.3.1 Gebührende Sorgfalt ..............................................................................................................100

7.3.2 Bestimmung der Relevanz und der Wesentlichkeit der Kernthemen und
        Handlungsfelder für die Organisation ...................................................................................101

7.3.3 Der Einflussbereich einer Organisation ...............................................................................102

7.3.4 Festlegen von Prioritäten beim Umgang mit Handlungsfeldern ........................................104

 

7.4 Verfahren zur Integration gesellschaftlicher Verantwortung in die Organisation ...............104

7.4.1 Bewusstseinsbildung und Kompetenzaufbau für gesellschaftliche Verantwortung ......104

7.4.2 Ausrichtung der Organisation auf gesellschaftliche Verantwortung ................................105

7.4.3 Integration gesellschaftlicher Verantwortung in Führung, Systeme und
         Verfahrensweisen der Organisation .....................................................................................106

 

7.5 Kommunikation zur gesellschaftlichen Verantwortung .........................................................107

7.5.1 Die Rolle der Kommunikation bei der Wahrnehmung gesellschaftlicher
         Verantwortung ………………………………………………………………………………………107

7.5.2 Eigenschaften von Informationen zur gesellschaftlichen Verantwortung ........................107

7.5.3 Arten der Kommunikation zur gesellschaftlichen Verantwortung .....................................108

7.5.4 Dialog mit Anspruchsgruppen zur Kommunikation gesellschaftlicher Verantwortung..110

 

7.6 Verbessern der Glaubwürdigkeit im Kontext gesellschaftlicher Verantwortung .................111

7.6.1 Methoden um die Glaubwürdigkeit zu stärken .....................................................................111

7.6.2 Verbessern der Glaubwürdigkeit von Berichten und Aussagen zur Wahrnehmung
         gesellschaftlicher Verantwortung ..........................................................................................111

7.6.3 Lösen von Konflikten oder Unstimmigkeiten zwischen der Organisation und ihren
         Anspruchsgruppen ..................................................................................................................112

 

7.7 Bewertung und Verbesserung der Handlungen und Ansätze zur Umsetzung
      gesellschaftlicher Verantwortung einer Organisation ............................................................112

7.7.1 Allgemeines .............................................................................................................................112

7.7.2 Überwachung der Aktivitäten gesellschaftlicher Verantwortung .......................................113

7.7.3 Bewertung des Fortschritts einer Organisation bei der Wahrnehmung
         gesellschaftlicher Verantwortung .........................................................................................114

7.7.4 Verbesserung der Zuverlässigkeit bei der Erfassung und Behandlung von Daten
         und Informationen ..................................................................................................................114

7.7.5 Verbessern der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ....................................115

 

7.8 Freiwillige Initiativen zur gesellschaftlichen Verantwortung .................................................115

7.8.1 Allgemeines .............................................................................................................................115

7.8.2 Charakteristik freiwilliger Teilnahme .....................................................................................116

7.8.3 Überlegungen ...........................................................................................................................116

7.8.4 Anmerkungen zu Anhang A ....................................................................................................117

Anhang A (informativ) Beispiele freiwilliger Initiativen und Hilfsmittel für die
                  gesellschaftliche Verantwortung .................................................................................119

Anhang B (informativ) Abkürzungen ............................................................................................140

Literaturhinweise .............................................................................................................................141

 

 

Hintergrundinformationen

 Projektgeschichte, Charakteristika und Leistungen

Die Kenntnis einiger Tatsachen kann wertvoll sein, bevor der Leitfaden im Detail studiert wird, weil dadurch der Nutzen der verschiedenen Empfehlungen („Themen“) für Ihre Organisation ggf. besser beurteilt werden kann:

  • ISO ist wohlbekannt für seine technischen Normen; im technischen Bereich kann man davon ausgehen, dass die Experten ein gemeinsames Verständnis haben und eine gemeinsame Sprache verwenden, z.B. um Abmessungen, Materialqualitäten, Testmethoden oder Grenzwerte festzulegen.
     
  • Das ISO 26000 Projekt ist ein signifikantes Experiment im Bereich sozialer oder gesellschaftsbezogener Standards, in dem Experten nicht notwendigerweise von der Sinnfälligkeit einer Harmonisierung gesellschaftsbezogener Punkte oder Ansichten ausgehen. Basierend auf unterschiedlichen geschichtlichen und kulturellen Entwicklungen gibt es gesellschaftliche Unterschiede und die Gesellschaften selbst neigen eher dazu, diese zu erhalten als sie zu harmonisieren.
     
  • ISO begann dieses Projekt auf Initiative von ISO COPOLCO (COnsumer POLicy COmmittee, Komitee für Verbraucherpolitik), siehe http://www.iso.org/iso/copolco_s_achievements.pdf.
     
  • Die Größe der „Arbeitsgruppe“ (über 400 Personen) und deren gute Führung; Projektzeit: Fünf Jahre; Projektkosten (geschätzt bis einschließlich September 2009): über 72 Millionen US-Dollar.
     
  • Ausgeglichenheit zwischen Anwendern und Entwicklern des LeitfadenDevelopers'%ess: es scheint erwähnenswert, dass die sechs in der Arbeitsgruppe mitwirkenden Stakeholder-Gruppen ziemlich ausgeglichen vertreten sind (linker Teil der Grafik) und auch in etwa das gleiche Sagen haben, was allerdings nicht gut zusammenpasst mit der Schätzung der erwarteten Nutzer (rechter Teil der Grafik).
  • Die zur Repräsentation von „Gesellschaft“ involvierten Stakeholder-Gruppen sind Industrie, Arbeitnehmer, Regierungen, NGOs, Verbraucher und Dienstleister/Forschung/andere; Vertreter aus Kultur, Religion, Gesundheitswesen oder Geschichte etc. sind nicht einbezogen worden.
     
  • Mitwirkung der Stakeholder-Gruppen: besonders die ISO-Mitgliedsorganisationen kleinerer Länder konnten, meist aus verständlichen Gründen, nicht alle sechs Stakeholder-Gruppen für ihre Delegation zur ISO 26000 Arbeitsgruppe gewinnen, siehe http://www.26k-estimation.com/html/iso_and_societal_standards.html#analysis 
     
  • Marktorientierung: eine Anwenderbefragung zur Sicherstellung der späteren größtmöglichen Marktakzeptanz des Leitfadens wurde nicht durchgeführt. 
     
  • Keine Empfehlungen für Regierungen:
    ** Die Zeilen 155 und 156 lauten: “Regierungsorganisationen können diesen Internationalen Standard anwenden wie jede andere Organisation. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, die Verpflichtungen des Staates in irgendeiner Weise zu ersetzen oder zu ändern.“
    Der englische Originaltext lautet: „
    Governmental organizations, like any other organization, may wish to use this International Standard. However, it is not intended to replace, alter or in any way change the obligations of the state.”
     
    Hiermit wird dargelegt, dass ein ISO-Standard von Regierungen angewendet werden kann, aber nur bei den Verwaltungseinheiten, denn
    **in Zeile 303 zur Definition von „Organisation“ steht: „ANMERKUNG 1 im Sinne dieses Internationalen Standards schließt „Organisation“ nicht den Teil von Regierungsaufgaben ein, der ausschließlich dem Staat vorbehalten ist.“
    Der englische Originaltext lautet:
    “NOTE 1 For the purpose of this International Standard organization does not include government executing duties that are exclusive to the state.”
    Hiermit wird dargelegt, dass die ISO keine Möglichkeit hat, Regierungen zu ihren vornehmsten Aufgaben wie zum Beispiel dem Verabschieden der Verfassung oder dem zuverlässigen Inkraftsetzen  von Gesetzen und Regulierungen zum Schutz von Leben, Eigentum und Umwelt  Empfehlungen zu geben.

    Dessen sollte man sich bewusst sein, denn es ist (a) zu beobachten, dass die größten Defizite an sozialer Verantwortung in Ländern mit schwachen Regierungssystemen bestehen, (b) allgemein bekannt, dass die Industrie oder jede andere Organisation das verantwortliche Handeln von Regierungen nicht ersetzen kann und (c) ein Mindestmaß an Zuverlässigkeit funktionierender Regierungssysteme Voraussetzung dafür ist, dass Initiativen anderer zur Förderung gesellschaftlicher Verantwortung erfolgreich sein können.
     
  • Die Benennung von Experten und Beobachtern durch die ISO-Mitgliedsorganisationen ist ein vertrauensvolles Verfahren gewesen, denn bis heute gibt es keine Qualifikationskriterien für „Experten zu gesellschaftlicher Verantwortung“, siehe auch http://www.26k-estimation.com/html/iso_and_societal_standards.html#WhoAreTheExperts  
     
  • Mitwirkung von Beratern in der ISG (Industrie Stakeholder-Gruppe): Während Berater eine Art der vielen Beteiligten in der SSRO Stakeholder-Gruppe (Services/Support/ Research/Others) sind, ist es ungewöhnlich, dass Berater durch die ISO-Mitgliedsorganisationen als Vertreter von Industrieinteressen benannt werden können (siehe hierzu N048rev1; “Excluded are enterprises and other organizations that offer services related to standardization, including certification, registration, accreditation, and related consulting services (SRI services) that pose an inherent conflict of interest. General consulting or advisory services are also excluded unless they have been retained for the purpose of representing enterprises or employer organization in the ISO/TMB/WG/SR process or nominated to represent industry by their national standard bodies”.
    Zu Deutsch: “Ausgeschlossen [als Industrievertreter] sind Unternehmen oder andere Serviceorganisationen, die Dienstleistungen zur Standardisierung, Zertifizierung, Registrierung, Akkreditierung und zugehörige Beratungen (SRI Services) anbieten, weil dies einen inhärenten Interessenkonflikt bedeutet
    . Vertreter allgemeiner Beratungsleistungen sind ebenfalls ausgeschlossen, es sei denn, sie sind dazu beauftragt, Unternehmen oder Arbeitgeberorganisationen in dem
    ISO/TMB/WG/SR-Arbeitsprozess zu vertreten oder sie sind zur Vertretung von Industrieinteressen durch ihre nationalen Normungsorganisationen benannt worden.) 
     
  • Zwischen den sechs Stakeholder-Gruppen sind eine Vielzahl von Kompromissen ausgehandelt worden und es wurden, wenn auch im Einklang mit den ISO-Direktiven, nur recht knappe Abstimmungsergebnisse erzielt: zum CD (Committee Draft), siehe http://www.26k-estimation.com/html/cd_voting_results.html#CD-Voting-results und zum DIS http://www.26k-estimation.com/html/dis__vote__analysis.html#dis-voteanalysis-start  
     
  • Zusätzlich zu den national benannten Experten und Beobachtern sind etwa 40 D-Liaison-Organisationen (wie zum Beispiel IOE International Organization of Employers, NORMAPME, oder ICC International Chamber of Commerce) einbezogen worden, um die Meinungsbildung der Arbeitsgruppe auf eine möglichst breite Basis zu stellen.


                         Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist das Ergebnis  zu bewundern
.

 

Geschätzte Hauptnutzergruppen

In der Aufgabenstellung des DIS ist festgehalten, dass der Leitfaden Empfehlungen für alle Arten und Größen von Organisationen geben soll, überall auf der Welt, und Mikro-Organisationen sind ausdrücklich eingeschlossen.
Dies erweckt eine sehr große Erwartungshaltung, wenn man berücksichtigt, dass eine realistische Einschätzung der Haupt Anwendergruppen wie folgt aussieht:

Folie6main user groups

 

User% by size

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Folgende Dokumente können heruntergeladen werden:

- Diese Nutzerhinweise (26k-User-Guide deutsch) in Word und als PDF, sowie
   das zugehörige 26k-Handlungsfelder-Werkzeug als Excel-Datei; ebenso könnten von Intersse sein: eine etwas
   detailliertere Beschreibung des 26k-Handlungsfelder-Werkzeugs und der Vorschlag zur Selbstbewertung.

- Der Newsletter der Task Group 2 “Kommunikation”

- Ein Vorschlag für Ihre “Kommunikation” zur Nutzung der ISO 26000 (in Word)

- Ein kurzer Foliensatz zur korrekten Anwendung des Leitfadens ISO 26000

- Dokument N048rev1 enhält die Beschreibung der Stakeholdergruppen, die den ISO 26000 entwickelt haben.

 

 

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